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ECLASS Releasemanager Fabian Schwanitz im Interview

Fabian Schwanitz verantwortet den Releaseprozess für ECLASS. In einem Interview stellen wir unsere Fragen zum kommenden Release 14.0, das im Dezember 2023 veröffentlicht werden soll, und den umfangreichen Neuerungen im Releaseprozess.

 

 

Fabian Schwanitz im Interview

Frage: Fabian, du bist der Releasemanager für ECLASS. Wie sieht der typische Ablauf bei der Entwicklung und Freigabe eines neuen ECLASS Releases aus? Gibt es bestimmte Schritte oder Prozesse, die bei jeder Version durchlaufen werden?

Jedes neue Release startet mit den Änderungsanträgen der ECLASS Community, die bis zu einer bestimmten Deadline eingereicht werden müssen. Jährlich werden bis zu 200.000 Änderungsanträge mit neuen Strukturelementen, Klassenstrukturen oder Beschreibungen, eingereicht. Generell ist der Releaseprozess dann in 3 Phasen aufgeteilt: ALPHA, BETA und PROD. In den ersten beiden Phasen wird das ECLASS Release testweise gerechnet und den Anwendern zur Verfügung gestellt. So können die Änderungen nochmals geprüft und ggf. überarbeitet werden. In der PROD-Phase machen wir den Feinschliff vor der Veröffentlichung. Um die hohe Qualität von ECLASS zu gewährleisten, führt das ECLASS Head Office in jeder Phase technische Prüfungen durch. Falls wir Inkonsistenzen in den Daten entdecken, bereinigen diese entweder das ECLASS Head Office oder Paradine bzw. der Ersteller des Änderungsantrags wird informiert. Inhaltlich werden die Änderungsanträge von den Experten aus den jeweiligen Expert Groups geprüft.
 

Frage: Welche Rolle spielt die DeepL Schnittstelle in der Entwicklung und Veröffentlichung des neuen ECLASS Releases 14.0? Wie wird sie in den Prozess integriert und welche Vorteile birgt sie für die Nutzer?

DeepL wurde bisher in der ECLASS Content Development Platform (CDP) dazu verwendet, neu erstellte Strukturelemente automatisiert in andere Sprachen zu übersetzen. Jeder Nutzer hat so die Möglichkeit, die Internationalisierung zu unterstützen, indem neu eingereichte Elemente direkt in andere Sprachen übersetzt werden. Für das ECLASS Release 14, das im Dezember 2023 veröffentlicht werden soll, sind wir jetzt einen Schritt weiter gegangen und haben fehlende Übersetzungen mit Hilfe von DeepL aufgefüllt. Der Content konnte somit in alle Sprachen übersetzt werden, die ECLASS zur Verfügung stellt und die auch von DeepL unterstützt werden. Das bedeutet, dass wir mit ECLASS 14.0 vollständige Übersetzungen des Inhalts in 15 der insgesamt 17 in ECLASS verfügbaren Sprachen anbieten werden. Dies ist ein wichtiger Meilenstein für das Ziel des ECLASS e.V., weltweit einen zuverlässigen Austausch von Produktdaten zu ermöglichen.
 

Frage: TQL (Translation Quality Level) ist ein wichtiges neues Attribut im ECLASS Standard. Kannst du uns erläutern, wie TQL verwendet wird, um die Suche und Abfrage von Produktdaten zu unterstützen?

Da es einen Unterschied macht, ob Content von „Mensch oder Maschine“ übersetzt wird, beinhaltet ECLASS ab Release 14 auch eine Qualitätsstufe der jeweiligen Übersetzung. Das TQL zeigt die Qualität des sprachlichen Inhalts an und gibt einen Hinweis darauf, wie der Inhalt des preferred name oder der Definition des Strukturelements erstellt wurde. Wir unterscheiden dabei zwischen fünf Sprachniveaus: Native, Non-native, Translator, Norm und DeepL.
 

Frage: ECLASS CRD (Center of Research and Development) und ECLASS Office sind im Releaseprozess eng verknüpft. Wie ist die Zusammenarbeit organisiert, um Neuerungen wie beispielsweise die Übersetzungen mit DeepL effizient zu koordinieren?

Das CRD ist das zentrale ECLASS Gremium für die Entwicklung der ECLASS Datenstruktur sowie der technischen Anforderungen zur Anwendung des ECLASS Standards, d.h. des Datenmodells, der Datenbank und dem Umgang mit der Content Development Platform (CDP). Neuerungen wie die vollständige Übersetzung in 15 Sprachen oder die Erweiterung der Datenexporte um das Attribut „TQL“ werden also im CRD entwickelt und über deren Implementierung entschieden. Sobald die Entscheidung vom CRD vorliegt, ist es die Aufgabe des ECLASS Head Office, die Arbeiten in den laufenden Releaseprozess zu implementieren und mit dem IT-Dienstleister Paradine zu koordinieren. Die Herausforderung ist, dass Innovationen den bestehenden Prozess bzw. die Deadlines nicht verzögern sollen. Nach der erfolgreichen Umsetzung technischer Neuerungen werden das CRD sowie die ECLASS Nutzer entsprechend informiert.

Der Release Prozess

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