Um den Waldschutz zu verbessern, müssen Agrarrohstoffe ab Ende 2024 einen Nachweis tragen, dass sie ohne Entwaldung und Waldbeschädigung produziert wurden. Als Grundlage dient der HS-Code, die Basisnummer der Zolltarifnummer.
Die ECLASS Environmental Footprint Working Group hat die entsprechenden Strukturen für die in der EU-Verordnung geforderten Informationen bereits in den ECLASS Standard integriert, so dass diese den Anwendern bereits mit dem ECLASS Release 15.0 zur Verfügung gestellt werden können.
Als Teil des Green Deals will die EU die neue EU Verordnung für entwaldungsfreie Produkte (EUDR) veröffentlichen, so dass der Inhalt der oben genannten Produkte digital gekennzeichnet werden muss. ECLASS kann dieses Problem lösen. Stefan Willms und Thorsten Kroke haben mit Unterstützung der IW-Expertin Dr. Adriana Neligan im August 2024 ein erstes Brainstorming durchgeführt.
Um Ihnen einen kurzen Einblick in die neue Regelung zu geben, hat Dr. Adriana Neligan einige Fakten zusammengetragen:
◼ Die EUDR ersetzt die EU-Holzhandelverordnung, die seit 2010 die Einfuhr von illegal erzeugtem Holz in die EU verbietet, und wird zudem deutlich erweitert, um mehr Produkte und mehr Unternehmen einzubeziehen. Es geht nun um eine „entwaldungsfreie Lieferkette“ - im Gegensatz zur EU-Sorgfaltspflichtenverordnung (EU Lieferkettengesetz), die Unternehmen als Ganzes betrifft, ist diese Verordnung produktbezogen.
◼ Die EUDR sieht ein sehr strenges Due-Diligence-Verfahren für Unternehmen vor, die Produkte importieren, bei denen das Risiko der Entwaldung besteht. Dazu gehören zum Beispiel Palmöl, Holz, Kakao, Kaffee, Leder, Holz, Zellstoff und Möbel.
◼ Nach Schätzungen der EU könnte dies zu Kostensteigerungen zwischen 175 Millionen und 2,6 Milliarden Euro führen, was zwischen 0,3 und 4,3 Prozent der Inputkosten von Unternehmen entsprechen könnte, und zwar nicht nur von Unternehmen mit Sitz in der EU, sondern auch von multinationalen Unternehmen, die in die EU importieren.