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Einblicke in die Arbeit der ECLASS Expert Group 34 | Dr. Oliver Heinemann im Interview

Wie gelingt es ECLASS, branchenspezifische Anforderungen präzise und praxisnah in seinen Standard zu integrieren? Dr. Oliver Heinemann, Leiter der Expert Group 34 „Medizinprodukt“, gibt im Interview spannende Einblicke in die Bedeutung von Expertenwissen, die Entwicklung der Klassifikation im Gesundheitswesen und seine persönliche Motivation für das Engagement bei ECLASS.

Frage: Herr Dr. Heinemann, Sie leiten die ECLASS Expert Group 34 „Medizinprodukt“. Was macht diese Rolle für Sie besonders?

Dr. Oliver Heinemann: Die Arbeit in den Expert Groups ist eine zentrale Funktion innerhalb von ECLASS, die diesen Standard von anderen Klassifikationssystemen unterscheidet. Sie ermöglicht es, tiefes Branchenwissen direkt in die Weiterentwicklung des Standards einfließen zu lassen. Gerade im Bereich der Medizinprodukte ist das essenziell, da hier sehr spezifische Anforderungen bestehen, die nur durch Experten aus der Praxis erkannt und umgesetzt werden können.

Frage: Warum ist die Einbindung von Branchenexperten so wichtig für ECLASS?

Dr. Oliver Heinemann: ECLASS deckt eine Vielzahl von Branchen ab – das kann kein zentrales Team allein leisten. Deshalb wurde die Verantwortung für die inhaltliche Weiterentwicklung an Fachgruppen (Expert Groups) übergeben. So stellen wir sicher, dass wichtige Anpassungen frühzeitig erkannt und eingebracht werden. Das führt zu einer kontinuierlichen Verbesserung des Standards und macht ihn für die Anwender besonders wertvoll.

Frage: Wie hat sich die Arbeit in der Expert Group 34 seit Beginn entwickelt?

Dr. Oliver Heinemann: Der Weg begann 2005 mit der Abbildung von geringwertigen Gütern, die täglich im Gesundheitswesen benötigt werden. Danach folgten Investitionsgüter und funktionale Anlagenbereiche. Heute sind wir bei einer sehr umfassenden Abbildung angekommen. Größere strukturelle Erweiterungen sind nicht mehr notwendig – das ist ein großer Vorteil, denn Innovationen können nun flexibel und ohne große Umbauten integriert werden.

Frage: Welche Themen stehen aktuell im Fokus Ihrer Arbeit?

Dr. Oliver Heinemann: Derzeit beschäftigen wir uns in der Expert Group 34 mit Randbereichen wie der Vor- und Nachsorge von Patienten sowie mit Innovationen, die neue Anforderungen an die Klassifikation stellen. Zusätzlich arbeiten wir an branchenübergreifenden Anpassungen, Vereinheitlichungen und Konsolidierungen, die zentral abgestimmt und freigegeben werden müssen.

Frage: Was motiviert Sie persönlich, sich für ECLASS zu engagieren?

Dr. Oliver Heinemann: Es ist ein gutes Gefühl, Teil eines Systems zu sein, das für unzählige Anwender echten Mehrwert schafft. Der ECLASS Standard wird mittlerweile von der Mehrheit der deutschen stationären Einrichtungen genutzt. Er hilft, Prozesse besser zu strukturieren, Einkaufsvolumina granular zu analysieren und Alternativprodukte bei Lieferengpässen schnell zu identifizieren – ein entscheidender Punkt in einem Umfeld, das von Patientenströmen und nicht von Systemprozessen gesteuert wird.

Frage: Was wünschen Sie sich für die Zukunft der Arbeit in den Expert Groups?

Dr. Oliver Heinemann: Ich wünsche mir, dass noch mehr Experten aus der Praxis den Wert dieser Arbeit erkennen und sich engagieren. Denn nur durch kontinuierliche fachliche Beteiligung bleibt der ECLASS Standard lebendig und relevant.

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